Nachdem wir es gestern endlich geschafft hatten, ein Auto auf einem der kleinen Backpacker-Carmarkets Probe zu fahren und uns nach Mechanical Check und Verhandlungen mit dem französischen Vorbesitzer Alex für einen Kauf entschlossen hatten, waren wir heute erneut dort, um das Auto nach Erneuerung der hinteren Bremstrommeln und –beläge zu bezahlen und die Formalitäten zu regeln.
Hierfür sind in Neuseeland folgende Schritte notwendig:
- aktuelle WOF (Warranty of Fitness; Pendant zum TÜV, jedoch bei Weitem nicht so streng; kann bei jeder Werkstatt oder Tankstelle gemacht werden und gilt bei älteren Autos für 6 Monate)
- Change of Ownership (Überschreibung des Autos auf den neuen Besitzer; kann in jeder Post erledigt werden, oder direkt beim Autohändler; ca. 45$)
- gültige Registrierung (kann für eine beliebige Anzahl an Monaten bei der Post erworben werden; ca. 20$/Monat)
Das war’s eigentlich schon mit dem Autokauf. Was aber noch zu empfehlen wäre, ist ein Mechanical Check, damit auch wirklich alles funktioniert. Außerdem kann man noch eine – in Neuseeland optionale – Versicherung für Sachschäden abschließen. Personenschäden sind automatisch versichert.
Da im Nachhinein noch festgestellt wurde, dass auch die Bremstrommeln erneuert werden mussten, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, um in der City ein Bankkonto zu eröffnen, welches wir zum Arbeiten in Neuseeland benötigen. Wir entschieden uns für die BNZ und haben jetzt ein kostenloses neuseeländisches Girokonto. Die Bankangestellte hat uns sehr gut und ausführlich beraten und war supernett und freundlich. Überhaupt sind die Neuseeländer – zumindest die, mit denen wir bisher zu tun hatten – ein extrem nettes, zuvorkommendes und hilfsbereites Völkchen. Das merkt man sogar bei der Begrüßung „Hey Dear“, die auch bei völlig Fremden verwendet wird. Außerdem spricht man sich immer mit dem Vornamen an. Sehr sympathisch. In der Stadt liefen wir dann noch einer Maori-Tanzgruppe über den Weg, die auf dem Cathedral Square ihre Performance zum Besten gaben.
Nach der Rückkehr zum Carmarket und der Schlüsselübergabe sind wir nun stolze Besitzer eines 1991 Nissan Vanette. Das Auto fährt, hat beim Check gut abgeschnitten, neue Bremsen vorne und hinten (ganz wichtig) und auch sonst einige neue Teile im Motorraum (Wasserpumpe, Batterie, Ölpumpe). Und wir sind endlich fern-mobil und glücklich J
Nach einem kurzen Abstecher ins Hostel ging’s dann endlich auf in Richtung Meer – mit Claudi am Steuer das erste Mal im Linksverkehr… oh oh 😉 Hat aber alles super geklappt. Man gewöhnt sich echt schnell an das fahren auf der falschen Straßenseite.
Raus aus Christchurch passierten wir zunächst das kleine Hafenstädtchen Lyttleton, welches wir in den nächsten Tagen evtl. noch mal besuchen werden. Hier liegen riesige Container- und Passagierschiffe vor Anker. Von dort aus ging es eine steile Küstenstraße entlang. Bei einem kurzen Halt in einer Parkbucht sahen wir unsere ersten neuseeländischen Schafe und ließen einem Schädel, der mit unserem Auto verkauft wurde, seine vorerst letzte Ruhe mit tollem Blick auf die Bucht und Aufschrift, dass man ihn auch gerne an einen anderen tollen Platz bringen könne.
Am höchsten Punkt des Passes angelangt ging es auf der anderen Seite wieder hinunter zum Sumner Beach, der uns vom Hostel-eigenen Tageblatt wärmstens empfohlen wurde. Dort wagten wir drei dann unsere allerersten Schritte im unerwarteterweise relativ kühlen pazifischen Ozean. Der Strand war wirklich toll: seeeehr feiner Sand, Surfer, hohe Wellen, durch das Wasser unterhöhlte Felsformationen und nett aussehende Lokale mit Meerblick.
Nach kurzem Plantschen mit den Füßen und Klettern durch Höhlen und auf Felsen ging es mit Zwischenstopp beim Supermarkt zurück ins Hostel zum Burger braten. Lecker!
Hallo ihr drei. Bild 13 ist klasse! Der Fels sieht ein bisschen aus wie Fuchur aus der unendlichen Geschichte 😉
Nice ride dudes!